7. Tag Togoreise -Sichelzellenanämie

Donnerstag, den 24.11.2022

Die Zimmer im Hotel Luxembourg sind ganz gut für die Verhältnisse hier im Hinterland. Typisch ist die große Wasserschüssel, in der sich eine kleine Plastikschüssel befindet und die in der Dusche steht. Für den Fall, dass es kein Wasser gibt, kann man die Schüssel am Brunnen hinterm Haus füllen. Dass mal fließend Wasser oder Strom ausfällt, ist in Togo durchaus normal.

Beim Frühstück gibt es etwas Verwirrung, wir hatten petit déjeuner continental bestellt und das beinhaltet Butter und Confiture – aber nur auf der Speisekarte. Wir haben erst mal nur Confiture bekommen. Als wir Butter verlangen, ist irgendwie unklar, ob die separat abgerechnet werden muss und ob man uns das überhaupt servieren kann.

Die nächsten Tage ist mal Urlaub und wir machen ein bisschen Touristenprogramm um etwas von Land und Leuten kennenzulernen. Zwischendrin ist das immer sehr wichtig. Heute geht unser Ausflug zur Cascade d’Ayomé. Zunächst vermuten wir nur einen Wasserfall. Es handelt sich jedoch um einen katholischen Wallfahrtsort. Vor ungefähr 50 Jahren gab es hier eine Marienerscheinung. Seitdem pilgern Katholiken hierher und im Dezember ist auch der Bischof von Atakpamé hier. Der Ort ist sehr gut ausgebaut, es gibt einen großen Parkplatz, Toiletten und verschiedene Andachtsplätze.

Das Marienheiligtum liegt im Wald zwischen riesigen Bäumen an einem schönen Wasserfall. Hier im Wald gibt es eine wunderbare Insektenwelt. Wir sehen Heuschrecken, Schmetterlinge, kleine Frösche, viele Eidechsen und interessant aussehende Spinnen, wie aus einer anderen Welt. Was Spinnen angeht, ist Togo nichts für schwache Nerven.

Nach der Cascade d’Ayomé fahren wir zum Taline Parc. Das ist ein privater Tierpark, indem es sogar einen Löwen gibt. Einige der Tiergehege sind sehr einfach, aber es gibt einige sehr schöne Volieren. Unter anderem sehen einige Tiere, die hier in Togo beheimatet sind, wie z.B. Marabus.

Am Spätnachmittag haben wir noch einen Togo-Hilfe Programmpunkt. In Atakpamé lebt das Patenkind Julie. Sie ist von Geburt an an Sichelzellenanämie erkrankt. Das ist eine in Westafrika weitverbreitete Blutkrankheit, die immer wieder zu schmerzhaften Krampfanfällen führt. Medikamente können nur die Symptome lindern, die Krankheit selbst ist nicht heilbar.

Julie hat kürzlich ihr Abitur gemacht. Momentan macht sie eine Ausbildung zur Dekorateurin. In ihrer Ausbildung hat sie bereits gelernt, wie man Geschenke verpackt, wie man Knoten und Schleifen macht und wie man einen Raum für eine Geburtstagsfeier dekoriert. Sie zeigt uns ihren Ausbildungsbetrieb, der auch Weihnachtsdekorationen macht.