Freitag, 25.11.2022
Frühstück ist für 8 Uhr bestellt und im Hotel Luxembourg klappt das toll. Hyppolythe heißt der junge Mann, der uns mit ausgesuchter Höflichkeit und Korrektheit bedient. Er ist vom Volk der Ife und kommt aus Atakpamé. Der Tisch ist bereits gedeckt, als wir zum Frühstück kommen und zu unserer großen Freude stehen heute sogar Teller für uns auf dem Tisch. Sonst bekommt man oft nur Tassen und ein Wisch-und-Weg-Küchtentuch als Teller-Ersatz zum Frühstück. Heute klappt es auch mit Butter und Konfitüre perfekt. Aus den Orangen, die wir gestern geschenkt bekamen, wurde uns Saft gepresst, der nun zum Frühstück serviert wird. Außerdem gibt es Kaffee und Kakao.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Nangbeto Stausee, das sind ungefähr 40 km von Atakpamé aus. Salifou war beim Arzt und hat Spritzen gegen Fieber bekommen. Nachdem er gestern nachmittag freibekommen hatte und er sich ausruhen konnte, geht es ihm wieder besser. Die Straße nach Nangbeto ist ab Atakpamé erst mal fast zur Hälfte Piste. Für die 40 km benötigen wir 1,5 h. Unterwegs sehen wir immer wieder Bauern bei der Bohnenernte. Außer Bohnen werden Melonen und Hirse angebaut und wir sehen Teak Plantagen und Mangobäume.
Auf der Piste werden wir ordentlich durchgeschaukelt und kriegen so manchen Schlag in den Rücken. Unterwegs sehen wir größere Rinderherden mit ihren Hirten. Es sind die für Region hier üblichen Buckelrinder mit riesigen ausladenden Hörnern. Es sind auch eine Menge Kälber dabei. Die Rinderherde wird von den Fulbe Hirten betreut. Ihre runden Hütten sehen aus, wie Jurten, die aus Palmwedeln hergestellt wurden. Die Fulbe sind Nomaden, die mit ihren Herden immer weiterziehen. Als wir auf der Rückfahrt vorbeikommen, sind die Herden weg und die Hütten verlassen.
Am Nangbeto Stausee besichtigen wir eine Fischzucht. Die Fischzucht züchtet Tilapia. Sie hat Zuchtbecken an Land und im See. Am Tag produzieren sie 5 Tonnen Fisch. Der Fisch wird verpackt und tiefgefroren. Sie haben eine Tiefgefrieranlage für -20 Grad. Sie stellen auch das Fischfutter selbst her. Das Fischfutter besteht aus gemahlenem Mais und gemahlenen Mehlwürmern.
Für die Herstellung der Würmer züchten Sie die Fliegen selbst. Die Fliegenzucht ist ein einem separaten Gebäude untergebracht. Die Fliegen legen Eier, die gesammelt und in ein weiteres Gebäude gebracht werden. Dort schlüpfen die Würmer. Wir werden überall durchgeführt und alle Prozesse werden uns erklärt. Die gesamte Anlage beschäftigt 200 Arbeiter.
Danach besichtigen wir den Staudamm. Der Stausee ist voll und daher wird die Pirogenfahrt auf dem See leider abgesagt. Das Kraftwerk am Stausee ist in Gemeinschaftseigentum der Staaten Togo und Benin. Gebaut wurde das von deutschen und französischen Firmen. An den Schleusentoren sehen wir noch verblichene Schilder der frz. Firma Alsthom und die Turbinen kamen von Siemens. Die Firma Voith führt aktuell eine Wartung durch. Das Kraftwerk und der Stausee liegen am Fluss Mono, der die natürliche Grenze zwischen Togo und Benin bildet. Deshalb profitieren beide Länder vom produzierten Strom zu gleichen Teilen.