17. Tag: Togo-Tour Ostern 2023

Eine ruhige Nacht liegt hinter uns. Schon beim Frühstück sind die Handwerker am Strand aktiv und decken die Strohüberdachungen ab. Alles wird neu gemacht. Teilweise auch die Gestelle. Heute bedient uns Sylvie. Sie macht das auch sehr zuvorkommend. Nur sie „schlufft“ immer mit den Schlappen über den Boden. Es ist so schwül, dass die Linse vom Fotoapparat beschlägt. Vormittags holt uns diesmal Aimé ab, damit wir zusammen nach Dévikinmé fahren können.

Betondecke made in Togo
Betondecke made in Togo

Wir wollen eine aktuelle Bestandsaufnahme von den Augenprüf-Utensilien vor Ort machen. Blaise ist auch bereits vor Ort. Wir zählen 30 Arbeiter am Mädchenhaus. Die Betondecke wird gegossen. Ein Erlebnis der besonderen Art! Die einen bringen den Kies, die anderen den Zement und der Dritte das Wasser. Alles in die kleine Betonmischmaschine, dreimal gedreht – fertig! Ab in das Ölfass und dann rauf aufs Dach. Dort in die Schubkarre und dann auf das Stein-Drahtgeflecht kippen. Immer und immer wieder. Das ist echt Knochenarbeit. Aber es funktioniert. Wir sind beruhigt, dass das, trotz brütender Hitze, gut läuft. Michael und ich gehen alle Kisten, die wir nach Togo verschifft haben, durch. Die Monitore, Laptops, PCs und Zubehör von Silvia und Klaus sind staubfrei eingepackt und extra gelagert. Die Smartboard-Teile mit Zubehör stellen wir zusammen. Wir finden in den Kisten noch weiteres Zubehör für die Kreidetafeln. Dies kommt noch in die Schule nach Madjikpeto. Das Werkzeug von Zangen über Werkzeugkoffer bis Akkus sortieren wir um. Das optische Feinwerkzeug nehmen wir aus dem Staub mit.

Betondecke Mädchenhaus
Betondecke Mädchenhaus

Die größeren Sachen bleiben in Dévikinmé, bis wir Klarheit haben wo der endgültige Aufbau der Augenprüfstation stattfinden soll. Der Kontakt zur Augenärztin Irmela Erdmann aus Hamburg und dem Togolesischen Augenarzt Dr. Abram Wodome steht. Die NGOs HelpMeSee und Lumière Divine könnten in Frage kommen. Hoffentlich klärt sich noch alles bis Samstag. Wir sind gespannt. Leider werden wir Irmela Erdmann heute doch noch nicht treffen – auch Ärzte haben nicht immer einen gesunden Magen. Auf dem Rückweg halten wir nochmal am Coco Beach Hotel in Avépozo. Was für ein Traumstrand! Und nichts los. Von der Ferne rast ein Sturm mit dunklen Wolken auf uns zu.

Beton mischen im Akkord
Beton mischen im Akkord

Kaum gesagt fegt der Sturm die Plastiktüten in die Höhe. Palmzweige fallen herunter. Es fängt an zu regnen. Die Palmen biegen sich gefährlich weit. Nach 30 Minuten ist der Spuk vorbei. Es hat sich abgekühlt. Nur noch 28° C. Wir finden es angenehm. Im Hotel sortiert Michael kräftig weiter an den Koffern und Kisten. Joachim Milz hat uns über Gozem – quasi das Togo-Uber – ein klimatisiertes Taxi ins Hotel bestellt. Das klappt wunderbar. Schon vorher wird einem der Preis bis zum Zielort angezeigt. Mit Trinkgeld 4.500 CFA (6,75 €) für über 30 Minuten Fahrt nach Hause zu Joachim. Joachim hat ein paar Freunde eingeladen. Bei Bitburger aus dem 5l-Fässchen und ein paar Snacks vom Bäcker Marcel schauen wir gemeinsam das Champions League-Spiel Bayern München gegen Manchester City. Wir drücken den Bayern zwar die Daumen – aber leider sind sie dann doch ausgeschieden. Vicky, eine Togolesin aus Rheinbach ist dabei. Sie hatte sich stark für Promise eingesetzt. Zwei Mitarbeiter der Botschaft, Blaise und ein ehemaliger Mitarbeiter von Klöckner, der seit 30 Jahren hier wohnt und auch „Gott und die Welt“ kennt, sind auch noch da. Ein netter Abend mit vielen interessanten Informationen über Togo. Das Gozem-Taxi bringt uns wieder zurück. An unserer „Seenplatte“ auf der Zufahrt zum Hotel hat das Auto schwer zu schaffen. Die Reifen drehen durch und das Auto setzt auf den Steinen auf. Ohoh! Aber der Fahrer schafft es uns noch vor Mitternacht trocken am Hotel abzusetzen.

Regen im Anmarsch
Regen im Anmarsch