Reisebericht Tag 5

Der Tag begann mit dem letzten Packen unserer Koffer für den Wechsel ins andere Hotel. Ein kurzes, aber aufschlussreiches Gespräch mit Pascaline und Hyacinthe im Hotel gab uns einen erweiterten Einblick in Pascaline‘s Zukunftspläne. Nach einem Frühstück, ähnlich dem vorherigen, begaben wir uns zur Gustav Nachtigal Schule, um den IT-Raum zu besichtigen, da der Informatiklehrer den Tag zuvor nicht da war.


Die APEM Gehörlosen Schule, welche wir nach dem Besichtigen des IT-Raumes anführten, war sehr beeindruckend. Dort spendete die Togo-Hilfe e.V. außerdem 30.000 CFA (46€) für ein Schulfest und jeweils 10.000 CFA (15€) an jeden Lehrer. Unsere Geschenke und Spenden, darunter Kreide, Stifte und eine Schaukel, wurden mit Freude entgegengenommen. Wir schauten uns ein, von der Togo-Hilfe e.V. finanziertes, Grundstück an, auf dem ein zusätzliches Schulgebäude entstehen soll. In dieser Schule hörten wir zudem die bewegende Geschichte einer taubstummen Schülerin, die aufgrund der Entscheidung ihres Vaters lange Zeit nicht zur Schule gehen durfte.
Auf dem Weg ins „Hôtel Luxembourg“ stoppten wir noch bei einer Krankenstation, für die Togo-Hilfe e.V. vor einigen Jahren einen Wasserturm bauen lassen. Hier schauten wir uns die erneuerten Schriftzüge an, da dieser bei dem letzten Besuch schon abgeblättert war. Hier hatte sich spontan ein Sponsor gefunden, der sich bereiterklärt hat, die Schriftzüge zu erneuern.


Die Weiterfahrt nach Atakpame bot uns Einblicke in Kakaoplantagen, Kaffeeplantagen und eine Ochsenherde, die die Straße entlang lief. Nach dem Check-in im Hotel und einem langen Warten auf das Mittagessen trafen wir Julie, ein Patenkind, das Sichelanämie hat, eine sehr gefährliche Blutkrankheit. Julie hat durch COA, eine Gruppe von Ärzten, die eine Uni gegründet haben, an der traditionelle Medizin und klassische Schulmedizin miteinander verbunden sind, das Leben gerettet bekommen. Sie hatte früher eine Lebenserwartung von 11 Jahren. Durch spezielle Medikamente der COA ist sie nun 24 Jahre alt. Ein Stelzen-Tanz beeindruckte uns mit faszinierenden Kunststücken und Gesang. Wir wurden animiert, mitzutanzen, wobei wir es nicht wirklich hingekriegt haben, die komplizierten Bewegungen der Tänzer, was alle Kinder waren, nachzumachen.


Während wir sehr geduldig auf unser Essen warteten, planten Michael, Aimé und Silvia bereits das Grundgerüst der nächsten Togo-Reise 2024. Leider verzögerte sich die Essensausgabe erheblich. Doch nach einer Stunde kam endlich etwas! Eine Tube Ketchup für Klaus und meine Pommes Frites, die natürlich noch nicht da waren. Nach weiteren 10 Minuten bekamen die anderen ihre Bestellungen, und ich half, Michaels Carbonara zu Ende zu essen, da mein Cordon bleu noch auf sich warten ließ. Nach zahlreichen Nachfragen kam mein Cordon bleu nach insgesamt 100 Minuten und wer hätte es gedacht… es war natürlich nicht durch, obwohl ich beim Bestellen noch ausdrücklich dazu gesagt habe dass es bitte „bien cuit“ sein soll, was man mit „gut durch“ übersetzen kann. Also schickten wir mein Essen wieder zurück in die Küche und 10 Minuten später kam dann ein Cordon bleu, was „bien cuit“ war…